Jana Verlag - Jana Rabisch Grafik und Buchkunst
Home
Bücher Vita
Illustration Exposé
Gedichte Projekte
Grafiken Referenz
Karten Links
Lesezeichen Presse
Minuskeln Kontakt
Kunst kaufen - Jana Verlag Online Shop Impressum

 

JANA  RABISCH  -  MINIMALE ANSÄTZE DER ANNÄHERUNG AN DIE SCHÖNHEIT

E i n   K ü n s t l e r p o r t r ä t 
Reinhard Schwalbe, Regisseur und Musiker

I. Ich entdecke mich selbst beim Malen - Die Kindheit

Jana wurde geboren in Erfurt, lebte jedoch bis zum 8. Lebensjahr in Vorpommern mit ihrer Mutter
in Neustrelitz. Sie erinnert sich an frühe Erlebnisse mit vorbeiziehenden Wolken, 
die sich vor ihren Augen in Figuren verwandelten. Überall, in Steinen, in Bäumen, in Schatten, in
 den Rissen an der Wand entdeckte sie Gestalten.
Jana träumt - mag die Mutter damals gedacht haben - Jana, träumst Du?….
Sie selbst erinnert sich noch an ihre große Freude beim Zeichnen und Malen. Sie liebte den Duft 
frisch gespitzter Bleistifte und die Verlockung eines noch unberührten Malblockes. 
Sie bemalte schon damals gerne alles Mögliche, ein Beispiel: die Möbel. Klein, wie sie damals war, 
drang sie schon zu erstaunlichen Innenansichten vor - beim Bemalen der Innenseiten von Schuhfächern.
Wieder zurück in der Geburtsstadt Erfurt, wuchs sie ohne Vater auf. Ihren begabten Onkels schaute 
sie beim Malen fasziniert über die Schulter -  von unbestimmter Sehnsucht genährt …
II. Ich entwickle mich - Die Jugend

Ihre Mutter, Lehrerin u. a. für Zeichnen, förderte ihre bildnerischen Neigungen und Talente, hob ihre Kinderbilder 
liebevoll auf. Nun besuchte sie Zeichenkurse, malte bei jeder Gelegenheit und schrieb mit zwölf Jahren ihr erstes 
kleines Büchlein. Jana träumte und entwickelte sich. Sie wuchs.
Für eine ihrer Geschichten “Die wundersamen Abenteuer des Grafen von Bernstein” 
gewann sie einen Preis beim Literaturwettbewerb der Stadt Erfurt.
Welch eine wunderbare Belohnung für das, was man sich einfach mal ausdachte, 
für etwas, das es vorher nicht gab und was es ohne einen selbst nie geben würde. Also etwas, 
was von einem selbst abstammt, was mehr als irgend etwas mit einem zusammenhängt - nur mit dem Selbst, nur mit Jana!
Dafür gibt es eine Belohnung. 
Welch ein wunderbarer Preis! Gäbe es doch mehr davon.

Während ihres Studiums wurde unter ihren Händen daraus ein Buch. Ein illustriertes Buch. 
Weitere Bücher mit eigenen Geschichten folgten.
Sie machte sich das zu eigen, was der Autor Bertolt Brecht einmal schrieb.

“…Wenn man zum Kunstgenuss kommen will, genügt es ja nie, lediglich das Resultat einer künstlerischen Produktion 
bequem und billig konsumieren zu wollen. Es ist nötig, einen gewissen Aufwand an Phantasie zu treiben, selber 
produktiv zu sein: Seine eigene Erfahrung der des Künstlers zuzugesellen oder entgegen zu halten.”

Nach Schule, Abschluss einer Berufsausbildung und Gestaltungsabitur kam das Studium in Potsdam: Grafikdesign 
von 1994 bis 1999. Kurse für Zeichnen und freie Illustration, Experimente mit Feder und Tusche in abstrakten und 
ausdrucksstarken Formen waren typisch für diese Zeit. Impressionen des Berliner Kulturlebens und der quirligen 
Kunstszene vom Prenzlauer Berg.
III. Ich reife weiter oder: Das Leben

Ein Praktikum in der Corvinus Presse entfachte ihre Liebe zum Buch und hier insbesondere zur Lyrik. 1998 entstanden 
erste veröffentlichte Illustrationen und Zeichnungen zu dem Buch “Verhallte Schritte” von Ingo Cesaro und zu dem 
1999 erschienenen Buch “Die Netze” von Josef Hruby, 
beide erschienen in der Corvinus Presse Berlin.
Nach dem Diplom arbeitete sie an Illustrationen zu Gedichten der Potsdamer Lyrikerin 
Christiane Schulz und ging nach Stuttgart, um im Schmetterling Verlag 
Bucheinbände und Plakate zu gestalten.

Japanische Buchbindung und künstlerisch gestaltete Einbände aus Naturmaterialien wie Schiefer, Holz oder Seide 
wurden zur Quelle ihrer Inspiration. Das Schöne lauert überall - in Steinen, Bäumen, Wolken, Menschen, in den 
Rissen der Wand. 
Das Schöne wartet nur darauf, von Jana gesehen zu werden.

“ …Dass bei weitem die meisten  Schönheiten logisch sind, scheint alle irregeführt zu haben; denn nun wird das 
logisch Gute oder wenigstens das dem Menschen Brauchbare mit dem Schönen verwechselt. Kant will diesen Knoten 
zerhauen und behauptet etwas sonderbar, dass jede Schönheit, die unter dem Begriffe eines Zweckes stehe, keine 
reine Schönheit sei… dass also eine Arabeske oder was ihr ähnlich ist, reiner sei als die höchst nützliche Schönheit 
des Menschen.
Ich finde, dass seine Bemerkung den Nutzen haben kann, das Nützliche von dem Ästhetischen zu scheiden - aber 
eigentlich scheint sie mir doch den Begriff der Schönheit völlig zu verfehlen.”

Dies schrieb am 25. Januar 1793 Friedrich Schiller in Jena. 
Wie Jana in Erfurt dürstete er nach dem Schönen… Er nannte es: 
An die Freude, natürlich: An den Frühling. Und so etwas gefällt Jana - und mir natürlich auch.
IV. Jetzt / heute / hier: Die Gegenwart

Nach Berlin, dem hektischen, überlaufenen, zog es sie nicht wieder zurück. Der Drang nach den Heimatwurzeln, 
die Sehnsucht nach alten Freunden setzte sich schließlich durch: Seit 2001 wirkt sie in der Heimatstadt Erfurt 
als freiberufliche Illustratorin und Grafikerin. Sie gibt Mal- und Zeichenkurse und  malt und gestaltet und fertigt…
Die Bilder sollen, wie Jana sagt, für sich sprechen und ihre eigenen Geschichten erzählen. 
Die Grafiken sind spontan entstanden - und doch sieht die Künstlerin darin 
die Spuren vieler Jahre, Spuren ihrer selbst.

“Bestimme Dich aus Dir selbst: Diese große Idee der Selbstbestimmung strahlt uns aus gewissen Erscheinungen der 
Natur und der Kunst zurück, und diese nennen wir Schönheit.”

Jetzt hat er`s, der Friedrich, in Jena, am 18. Februar 1793, einen Monat nach der ersten Notiz.
Im Jahre 2008 hat Jana  einen kleinen künstlerischen Verlag gegründet für 
“Besondere Bücher, Grafiken und Karten” - den JANA-VERLAG.
Erste Veröffentlichung ist das handkolorierte Buch “Engel mit einem Flügel”, das in der Antiquariatsbuchhandlung 
am Waidspeicher sowie in der Galerie & Kunsthandlung Bethge 
in originalgrafischer Version erhältlich ist.

Aus den fossilen Zersetzungsprodukten vorzeitlicher Pflanzenwelten gewonnene 
Farben des Moores stehen für Versunkenes, Vergessenes, Vergrabenes. 
Die Verläufe ihrer Moor-Farben und die Tiefe ihrer Blau-Töne laden zum Träumen ein. Jana träumt. Es ist zu bemerken,
dass wir an vielem systematisch vorbei laufen, was Jana entdeckt. 
Das Träumen ist die für Jana Rabisch gemäße Art von Wachheit, von sensibler Aufmerksamkeit.

 
 

 

Link zu Reinhard Schwalbe Links zu Helmut Otto Rabisch und Thomas Rabisch